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Geschlechterinklusive Stelleninserate

Wollen Sie eine Arbeitsstelle geschlechterinklusiv inserieren? Die Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zeigt Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben – im Einklang mit dem Leitfaden des Kantons Bern zu sprachlicher Gleichstellung.

Um geschlechterinklusiv zu inserieren, fokussieren Sie auf folgende Aspekte:

  • die ausgeschriebene Funktion
  • die erforderlichen Eigenschaften
  • das allenfalls verwendete Bild
     

Die ausgeschriebene Funktion

Benutzen Sie geschlechterinklusive Begriffe/Formulierungen, um die ausgeschriebene Funktion zu bezeichnen. Die deutsche Sprache bietet dazu mehrere Möglichkeiten.

Wollen Sie alle Personen einschliessen, auch nichtbinäre, dann verwenden Sie geschlechtsneutrale Formulierungen.

  • Sammelbezeichnung: Leitung des Personaldienstes (statt Leiterin/Leiter)
  • Umformulierung: Mitarbeit in der Redaktion (statt Redaktorin/Redaktor)
  • Geschlechtsabstrakte Bezeichnung: Fachperson (statt Fachfrau/Fachmann)

 

Wollen Sie Frauen und Männer gleichermassen einschliessen, dann verwenden Sie weibliche und männliche Formen.

  • Paarform: ein Kellner oder eine Kellnerin
  • Kurzform: eine Redaktorin / einen Redaktor
     

Hinweise

  • Vermeiden Sie bei weiblichen und männlichen Formen die Sparschreibung (z. B.: eine/n Busfahrer/-in). Diese ist umständlich und schwer verständlich, vor allem in der Einzahl. Zudem kommt die weibliche Form nur schlecht zur Geltung.
  • Setzen Sie nach Möglichkeit den Schwerpunkt auf die auszuübende Tätigkeit statt auf die Personenbezeichnung.
  • Um Ihre Offenheit für Diversität zum Ausdruck zu bringen, verwenden immer mehr Unternehmen Genderzeichen. Beispiel: Mitarbeiter:in Reinigung, Busfahrer*in.

Die erforderlichen Eigenschaften

Formulieren Sie die gesuchten Eigenschaften so, dass Sie keine Geschlechterstereotypen reproduzieren. Denn die Beschreibung von Charaktereigenschaften hat einen Einfluss darauf, ob sich Frauen und Männer oder nur ein Geschlecht angesprochen fühlt. Um Anforderungen geschlechterinklusiv zu beschreiben, haben Sie mehrere Möglichkeiten.

Wenn Sie den Anteil weiblicher Bewerbungen, insbesondere in Führungsfunktionen, erhöhen möchten, verzichten Sie im Inserat auf eine gehäufte Nennung von Eigenschaften, die eher Männern zugeschrieben werden. Sie achten darauf, Eigenschaften zu nennen, die Frauen ansprechen. Gender Decoder helfen, stereotype Beschreibungen von Anforderungen zu erkennen.
 

  • Weiblich konnotiert sind: kommunikativ, kooperationsfähig, teambildend, motivierend usw.
  • Männlich konnotiert sind: durchsetzungsfähig, kompetitiv, entscheidungsfreudig usw.

Beschreiben Sie den Aufgabenbereich bzw. die Tätigkeit statt die gesuchte Person. Am besten in der direkten Sie-Form mit einem aktiven Verb.

  • Sie leiten / erstellen / bedienen / verfassen / kontrollieren / führen, … usw.
  • Sie sind verantwortlich für…. /  Sie sind zuständig für …
     

Das verwendete Bild

Bilder sind besonders anfällig für Einseitigkeit bezüglich der Geschlechter und Geschlechterstereotype. Achten Sie bei der Wahl und bei der Bearbeitung der Bilder darauf, dass diese geschlechterinklusiv sind.

  • Vielfalt: Sind die angesprochenen Geschlechter gleichermassen abgebildet?
  • Körper und Erscheinung: Sind Körpersprache/Körperhaltung im Raum und Kleidung für alle Geschlechter gleichwertig?
  • Verhältnisse untereinander: Sind Platzierung und Grössenverhältnisse für alle Geschlechter gleichwertig?
  • Bildbearbeitung: Sind Bildausschnitte und –anschnitte für alle Geschlechter gleichwertig?
     

Weitere gleichstellungsrelevante Aspekte 

Sie können noch mehr vornehmen, um alle Geschlechter in Ihrem Stelleninserat anzusprechen:

  • Verzichten Sie auf Begriffe, die einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden, z. B. «Wir suchen eine Perle.»
  • Zeigen Sie explizit, welche Anforderungen zwingend und welche optional sind.
  • Stellen Sie die Kultur und die Werte des Betriebs vor.
  • Teilen Sie Ihre Gleichstellungs- oder Diversityziele mit.

Wichtig dabei: Sie formulieren geschlechterinklusiv!
 

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