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Susanne Burke-Salvisberg

Berner Grossrätin FDP 1974 – 1982

«Gottlob bauen wir alle die Vorurteile ab, die den Mädchen verbieten wollen, Meccano-Konstruktionen zu bauen und Knaben, mit Puppen und Kochherd zu spielen.»

14.8.1980, Thuner Tagblatt, Bd. 104, Nr.189, S.5
 

Susanne Burke-Salvisberg, Berner Grossrätin FDP von 1974 bis 1982. Foto: privater Nachlass.

Dr. Susanne Burke-Salvisberg (1923 – 1983) zieht 1974 als Kandidatin der FDP in den Grossen Rat, dem sie bis 1982 angehört. Die Steffisburgerin startet ihre politische Karriere bereits 1970 auf Gemeindeebene. Bei der ersten Wahl die für Frauen offensteht, wird sie auf Anhieb als erste Frau in den Gemeinderat von Steffisburg gewählt. Sie bleibt während zwölf Jahren in diesem Amt.

Die renommierte Ärztin engagiert sich im bernischen Grossen Rat besonders bei gesundheitspolitischen Themen und im Bildungsbereich. Für Susanne Burke stehen dabei die Anliegen der Patientinnen und Patienten sowie die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Spitalwesens im Zentrum. Als überzeugte Vertreterin vom Recht auf Leben kämpft sie im Grossen Rat und privat gegen die Fristenlösung. Sie ist Mitbegründerin des «Bernischen Aktionskomitees gegen die Fristenlösungsinitiative» und präsidiert dieses Komitee ab 1977. Die Initiative «Recht auf Leben» unterstützt sie aktiv.

Ein weiteres politisches Anliegen ist die sichere Verkehrsplanung. Als Ärztin begegnet sie vielen Verkehrsopfern und setzt sich für sicherere Strassen ein. So schlägt Susanne Burke vor, an einer besonders gefährlichen Stelle in Thun einen Kreisel zu bauen. Doch sie wird nicht ernst genommen und es ihr wird vorgeworfen, Frauen verstünden nichts von Verkehrsplanung. Erst 15 Jahre nach ihrem Tod wird an der Stelle ein Kreisel gebaut, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Als überzeugte Hausärztin und Inhaberin einer eigenen Praxis ist sie Vorstandsmitglied der Bernischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und betreut die Abteilung Forschung und Ausbildung. Dank ihres Einsatzes und ihrer Überzeugungskraft wird die Fakultäre Instanz für Allgemeinmedizin an der Universität Bern gegründet. In dieser nimmt sie als Gründungsmitglied Einsitz.

Susanne Burke kommt in Thun zur Welt und ist die Tochter eines Lehrerehepaars. Politische Fragen werden am Küchentisch besprochen. Susanne Burke entdeckt ihr Interesse für Politik früh. Sie studiert in Bern Medizin. Nach ihrem Studium heiratet sie einen Iren, lebt in London und ihre beiden Kinder kommen dort zur Welt. Nachdem ihr Ehemann schwer erkrankt und stirbt, kehrt sie als Witwe und alleinerziehende Mutter zweier Kinder in die Schweiz zurück.
 

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