Die Tradition, dass sich die Kantonsregierungen gegenseitig besuchen, geht weit zurück in die Alte Eidgenossenschaft. Die guten Beziehungen unter den Kantonen haben sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Sie bilden so etwas wie das Rückgrat unseres Bundesstaates. Dies zeigt sich erneut in der aktuellen Corona-Krise.
Wertvolle Beziehungen in der Coronakrise
Seit dem letzten Treffen 2018 musste der Gegenbesuch im Kanton Bern wegen der Corona-Krise dreimal verschoben werden. Umso grösser war die Freude der Berner Regierungsmitglieder, ihre Amtskolleginnen und Amtskollegen aus dem nordöstlichsten Teil der Schweiz zu empfangen. Unter den Mitgliedern der einzelnen Kantonsregierungen ist die enge Zusammenarbeit in den gemeinsamen Gremien auf allen föderalen Ebenen wichtig, auch beim Bewältigen der Corona-Krise. Man kennt sich von der Arbeit. Die unkomplizierten direkten Kontakte machen es einfacher, pragmatische Lösungen für anspruchsvolle Herausforderungen zu finden.
Vom Rheinfall in den Berner Jura
Das Besuchsprogramm startete in der sitem-insel, wo die wachsende Bedeutung des Kantons Bern als Medizinal- und Innovationsstandort aufgezeigt wurde. Beim Besuch in La Neuveville, dem Sitz des Bernjurassischen Rates, erlebten die Gäste aus Schaffhausen, wie das in der Berner Verfassung verankerte Prinzip zur sprachlichen Minderheit für die Bevölkerung des Berner Jura und für die Erhaltung der kulturellen Besonderheiten der Region in der kantonalen Politik umgesetzt wird. Nach einem «süssen» Rundgang durch die Schokoladefabrik von Camille Bloch liessen die Regierungen der beiden Kantone das freundeidgenössische Treffen am Donnerstagmittag ausklingen.
Der Regierungsrat des Kantons Bern trifft sich in der Regel zwei- bis dreimal pro Jahr mit Regierungen aus anderen Kantonen zu Staats- und Arbeitsbesuchen.