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Hanna Schweizer-Ruchti

Berner Grossrätin SVP 1974 – 1990

«Etwas wichtiges habe ich in der ganzen Ratsarbeit gelernt: In heiklen Situationen kann feiner Humor Wunder wirken.»

1975, Interview mit Kathrin Wittwer

 

Hanna Schweizer, Berner Grossrätin SVP von 1974 bis 1990. Foto: Staatsarchiv des Kantons Bern, PBA BZ B 6751 2.

Hanna Schweizer-Ruchti (1926 – 2021) kandidiert 1974 als Vertreterin der SVP für den bernischen Grossen Rat. «Mach doch mit, lernst viel dabei, und gewählt wirst du sowieso nicht». Mit diesen Worten überzeugt ihr Ehemann Hanna Schweizer, der SVP Thurnen beizutreten und sich als erste Frau ihrer Gemeinde für die kantonalen Wahlen von 1974 aufstellen zu lassen. Entgegen der Prognose ihres Mannes gelingt ihr als eine der ersten zehn Frauen der Einzug ins Kantonsparlament, welchem sie vier Legislaturen angehört. Von 1986 bis 1990 ist sie Mitglied des Büros des Grossen Rates und ab 1986 gehört sie der ständigen Justizkommission an.

1982 wählt der Regierungsrat Hanna Schweizer in die ausserparlamentarische Kommission «Gleiche Rechte für Mann und Frau». Dort untersucht sie gemeinsam mit anderen Kommissionsmitgliedern die kantonalbernische Gesetzgebung hinsichtlich Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern.

Im Grossen Rat setzt sich Hanna Schweizer für die Interessen von Bäuerinnen und Bauern ein. Ebenso fordert sie eine Berufsausbildung im hauswirtschaftlichen und bäuerlichen Bereich sowie Reformen im Kirchenwesen. Sie bezeichnet Ausbildung als Schlüssel zur Welt und Grundstein für die Emanzipation der Frau. Die Berufsbildung von Mädchen aus Bauernfamilien und die Ausbildung von jungen Bäuerinnen liegen ihr am Herzen. Als Lehrmeisterin bildet sie über 20 hauswirtschaftliche Lehrtöchter aus.

Vor ihrer politischen Karriere vertritt Hanna Schweizer die Gemeinde Lohnstorf im Kirchgemeinderat Thurnen und ist Vorstandsmitglied im Verband Berner Landfrauenvereine. 1976 wird sie als Vertreterin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes vom Bundesrat zum Mitglied der neu eingesetzten Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen ernannt.

Hanna Schweizer wächst in Riggisberg auf einem Bauernhof auf. Nach ihrer Heirat zieht sie auf den Hof ihres Mannes. Die diplomierte Bäuerin und Lehrmeisterin arbeitet auf dem Familienbetrieb mit, führt den Haushalt und zieht drei Kinder gross.

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