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Monika Etter

Berner Grossrätin CVP 1974 – 1978

«Unsere Generation hat für die alten Leute eigentlich sehr viel getan, aber fast nur in materieller Hinsicht. Unsere Betagten hätten aber dazu noch andere Hilfe nötig.»

11.5.1974, Berner Zeitung, Nr. 109, S.8
 

Monika Etter, Berner Grossrätin CVP von 1974 bis 1978. Foto: privater Nachlass.

Monika Regina Maria Etter (1925 – 2020) ist von 1974 bis 1978 Mitglied des bernischen Grossen Rats für die CVP. Als Tochter des Bundesrats Philipp Etter wächst sie mit Politik auf, politische Themen werden am Familientisch besprochen. Das Frauenstimm- und -wahlrecht sorgt für Diskussionen in der Familie: Der Vater und die Brüder von Monika Etter sind skeptisch, während die Mutter zunehmend für das Stimmrecht plädiert.

Nach der Annahme des Frauenstimm- und -wahlrechts kandidiert Monika Etter als Grossrätin und wird gewählt. Sie wirkt in verschiedenen Aktionskomitees und vertritt katholische Werte. Sie engagiert sich gegen die Fristenlösung und als Mitglied der bernischen Liga gegen die Tuberkulose und andere langandauernde Krankheiten verbindet sie ihr politisches Amt mit ihrer beruflichen Tätigkeit: Etter arbeitet zuerst als Sekretärin am Inselspital und leitet später den Quartierdienst.

Monika Etter nimmt in verschiedenen Kommissionen Einsitz. Sie wirkt in der Kommission zur Gesetzesänderung über die Niederlassung und den Aufenthalt von Schweizer Bürgern und in der Kommission zur Spitalplanung. In letztere wird sie aufgrund ihrer Tätigkeit im Inselspital gewählt. Von 1976 bis 1978 ist sie Stimmenzählerin im Büro des Grossen Rates.

Monika Etter sorgt sich ihr Leben lang um die Gesundheit und das Wohlbefinden anderer Menschen. Sie absolviert das Hauswirtschaftsseminar in der Klosterschule Menzingen und beschliesst, sich danach im sozialen Bereich zu engagieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet Monika Etter neun Monate für das Rote Kreuz in Paris als Köchin in einer Institution, in der unterernährte Kinder sich erholen können. Bis zum Tod ihres Vaters 1977 lebt Monika Etter bei ihren Eltern und kümmert sich um diese. Später sorgt sie für ihre jüngere, an Krebs erkrankte Schwester und pflegt sie bei sich zu Hause.

Monika Etter wächst in Zug auf, bis die Familie 1934 nach der Wahl ihres Vaters zum Bundesrat nach Bern zieht. Nach ihrem Aufenthalt in Paris reist die Hauswirtschaftslehrerin ein Jahr nach Schottland und England. Zurück in der Schweiz absolviert Monika Etter eine Ausbildung an einer Handelsschule und erwirbt ein Sprachzertifikat der British Chamber of Commerce. Neben ihrer Arbeit in der Buchhaltung absolviert sie eine zweite Ausbildung im kaufmännischen Bereich.
 

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